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Alles Alu oder was?

Seit der Diskussion um Aluminium haben sich die Aluminiumsalze aus Deos weitgehend verabschiedet. Es werden aber nach wie vor Aluminium-Verbindungen natürlicher oder halbsynthetischer Provenienz in Kosmetika eingesetzt.

 

Aluminium und die Gesundheit

Aufgrund von Studien wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Aufnahme von Aluminium über die Haut das Risiko erhöht, an Alzheimer zu erkranken. Eine weitere Hypothese besteht darin, dass ein Teil der Brustkrebserkrankungen auf den ständigen Gebrauch aluminiumhaltiger Antitranspirantien und Deos zurückzuführen ist. Diese zum Teil auf Statistiken und in-vitro-Untersuchungen basierenden Vermutungen konnten bisher nicht bestätigt werden. Anfängliche Studien wurden widerlegt oder fielen durch Mängel auf, was nicht ungewöhnlich ist. Fakt ist, dass vielfach orientierende Untersuchungen medial verbreitet und notwendige, umfangreichere Folgestudien nicht mehr durchgeführt wurden. Eine kausale Gesundheitsgefährdung durch Aluminium ist daher nicht belegt. Festgehalten werden sollte aber, der Hinweis, dass aluminiumhaltige Antitranspirantien nicht unmittelbar nach der Rasur bzw. bei geschädigter Achselhaut verwendet werden sollen.

 

0% Aluminium?

Eine erste Reaktion einiger Hersteller auf die negativen Schlagzeilen waren unter anderem Produkte mit Alaun oder Aluminiumsulfat und der Werbung "Ohne Aluminium Chlorohydrate" oder "0% Aluminium Chlorohydrate". Diese Angaben sind zwar formal nicht falsch, aber eine grobe Verbrauchertäuschung, da die gesundheitlichen Eigenschaften dieser Verbindungen dem Aluminium Chlorohydrate nahezu 1:1 entsprechen.

 

Das sind die Alternativen

Eine Alternative zu den Aluminiumsalzen sind Gerbstoffe alias Tannine, die ebenfalls adstringierend wirken. Zu den ältesten Tanninen gehören Gerbsäure-haltige Pulver und Extrakte, die pflanzlichen Ursprungs sind und heute noch aus Rinden (Eiche, Birke, Kastanie), Schalen (Nüsse), Blättern (schwarzer und grüner Tee, Salbei, Hamamelis etc.) und Schachtelhalm sowie mittlerweile auch synthetisch hergestellt werden. Es findet auch hier eine Blockierung der Schweissdrüsenausgänge statt. Diese ist im Vergleich zu Aluminiumsalzen jedoch schwächer. Ein Nachteil ist, dass diese Stoffe dazu neigen sich braun zu verfärben.

Eine andere Möglichkeit ist es, beim Aluminiumchlorid zu bleiben und die Dosierung drastisch zu senken. Erfahrungen zeigen, dass es einerseits effektiver ist, die Präparate direkt nach dem Duschen anzuwenden und andererseits Sinn macht, die Frequenz der Anwendungen zu verringern. Denn die Blockierung der Schweissdrüsen hält in der Regel einige Tage an, so dass eine täglich wiederkehrende Anwendung nicht immer notwendig ist.

 

Quelle: Aluminium-Update von Dr. Hans Lautenschläger